Wörtlich übersetzt bedeutet Anthroposophie “Weisheit vom Menschen”.
Vor rund 100 Jahren wurde die Anthroposophische Medizin von Rudolf Steiner und Ita Wegman begründet. Heute ist die Anthroposophische Medizin eine in Deutschland gesetzlich anerkannte integrative Heilkunde, die als ganzheitliche Medizin den Menschen in all seinen Dimensionen betrachtet und behandelt. Sie nimmt Körper, Seele und Geist als zusammenhängende, sich gegenseitig beeinflussende Systeme in den Blick. Somit ist die Anthroposophische Medizin keine Alternative zur konventionellen Medizin, sondern eine Ergänzung.
Auch die Anthroposophische Psychotherapie hat sich aus dem Wissenschaftsparadigma der Anthroposophie entwickelt und erweitert dadurch die Grundlagen der Psychotherapie um die geistige Dimension. Grundlegende Fragen begleiten uns ein Leben lang: Was ist der Sinn meines Lebens? Warum geschieht mir etwas? Was ist meine Aufgabe? Was ist Schicksal? Woran glaube ich? Der Wunsch nach Antworten und nach einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben kann sich in Veränderungs- und Krisenzeiten, in Zeiten von Krankheit oder auch in alltäglichen Wachstumsphasen entwickeln.
Was ist Gesundheit? Aus Sicht der Anthroposophischen Medizin bewegt sich ein Mensch zeitlebens zwischen Gesundheit und Krankheit. Beide Polaritäten gehören zusammen. Eine Krankheit zeigt ein Ungleichgewicht an. Gesundheit dagegen ist der Zustand, in dem sich Körper, Geist und Seele in einem individuellen Gleichgewicht befinden. Ziel der Anthroposophischen Medizin ist es, über die umfassende Anregung der Selbstheilungskräfte den Menschen zurück in sein persönliches, gesundes Gleichgewicht zu begleiten.
Jeder Mensch ist einzigartig – auch in seinem Kranksein. Deshalb kennt die Anthroposophische Medizin keine Standardbehandlung, sondern berücksichtigt die momentane Lebenssituation und die charakteristischen Eigenheiten jedes Patienten.